Mit Bildung in die Zukunft

Umschalten und helfen. Das war die Devise in der Ukrainekrise am 28. Februar 2022 der Geschäftsleitung und Stiftungsrat der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi (SKP). In der Zwischenzeit sind im Dorf 150 Personen aus der Ukraine angekommen und haben hier ein Zuhause auf Zeit gefunden. Doch wie geht es nun weiter? Ein Blick zurück, um nach vorne zu blicken.

Am 4. März 2022 kamen die ersten geflüchteten UkrainerInnen im Kinderdorf in Trogen an. Sie erhielten eine sichere Unterkunft, Verpflegung und die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen. Ein abwechslungsreiches Tagesprogramm wurde auf die Beine gestellt, damit im Alltag eine Struktur bestehen bleibt. Das Ziel der SKP: Einfach, schnell und unkompliziert den Menschen helfen. Auch wenn die dramatische Lage in der Ukraine bestehen bleibt, beruhigt sich die Lage in der Schweiz von Tag zu Tag. Die Hilfe verläuft geregelter. Die Rollen zwischen den Behörden, Institutionen und Privaten wurden aufgeteilt. Die Prozesse definiert. Die Flüchtenden kommen an und ziehen weiter zu ihrer Zieldestination.

Zusammen mit den kantonalen Behörden hat die SKP vereinbart, dass die Organisation weiterhin eine Anlaufstelle für die Flüchtenden sei, um an- und zur Ruhe zu kommen sowie um sie beim Registrationsprozess zu unterstützen. Dies soll die Behörden entlasten und eine Unterstützung für die UkrainerInnen bieten, damit sie ihr Ziel reibungslos erreichen können. Dort, wo die meisten Geflüchteten von Anfang an hin wollten oder ihnen ein integratives Umfeld zur Verfügung steht mit Arbeit, Schule und einem sozialen Netzwerk. Dort, wo die Behörden mit Wohnungen, Bildung und anderen Hilfeleistungen die registrierten Flüchtlinge mit Schutzstatus S helfen können.

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Zwei Mütter mit ihren Kindern im Kinderdorf Pestalozzi

Mit Bildung in die Zukunft

Nach dem Krisenmodus wechselt die SKP nun wieder auf Normalbetrieb, damit das Stiftungsziel in ihrem Projektland Schweiz wieder verfolgt werden kann: Den Kindern den interkulturellen Austausch zu ermöglichen und die Werte von Toleranz, Respekt und Meinungsvielfalt zu vermitteln. Denn in diesen Zeiten ist sich die SKP ihrer Verantwortung als Bildungsinstitution noch mehr bewusst: Dass nur durch Bildung und Sensibilisierung Konflikte reduziert oder gar vermieden werden können.

Somit führt die SKP ihre Programme wieder in eingeschränkter Form ab Mai durch, damit der etablierte Betrieb für die Ankunft der Flüchtenden weiter gewährleistet werden kann.

Hilfe in Moldawien

Wie im Kinderdorf in Trogen, hilft die SKP auch im ukrainischen Nachbarsland Moldawien. Für über 2'000 Geflüchtete bietet die SKP, zusammen mit Partnerorganisationen und Behörden, in fünf staatlichen Aufnahmezentren eine sichere Anlaufstelle und Unterschlupf. In den Zentren in Carpineni, Cimislia, Congaz, Criuleni und Cimiseni bekommen die Geflüchteten dringend benötigte Hygiene- und Haushaltsartikel des täglichen Bedarfs wie Matratzen, Kissen, Decken und Handtücher.

Dank grosszügiger Spenden kann die SKP den vielen Geflüchteten aus der Ukraine helfen. Im Kinderdorf und vor Ort.