Gemeinsam für eine bessere Bildung

Ajan Somphet träumt davon, seinen laotischen Schülerinnen und Schülern die bestmöglichste Bildung mit auf ihren Lebensweg zu geben. Das Projekt «Hochwertige Bildung für Kinder aus ethnischen Minderheiten in der Provinz Bokeo» hilft ihm dabei, seinem Traum ein Stück näher zu kommen.

Provinz Bokeo im Nordwesten von Laos: Ajan Sompeth ist Lehrer im Dorf Namphet. Er hat 31 Schulkinder in seiner Klasse. Insgesamt zählt die Schule fünf Lehrkräfte, davon drei Freiwillige ohne Lohn. Den Lehrkräften fehlen die technischen Kenntnisse und Fähigkeiten, um dieser Herausforderung gerecht zu werden. Der Mangel an qualitativ hochwertiger Bildung für Kinder aus ethnischen Minderheiten ist ein grosses Problem. «20 Prozent aller schulpflichtigen Kinder können die Primarschule aus finanziellen Gründen nicht besuchen», sagt Ajan Somphet. Er wünscht sich zudem bessere Ausbildungsmöglichkeiten für die Lehrkräfte, da nur so die optimale Bildung an die Schülerinnen und Schüler weitergegeben werden kann. In Laos gibt es viele indigene Sprachen, die Amtssprache ist jedoch Lao. Viele schulpflichtige Kinder wie der siebenjährige Schüler Chaiher haben eine andere Muttersprache. Während die Unterrichtssprache Lao ist, spricht er zu Hause Hmong. Dies erschwert den Unterricht und den Kontakt mit anderen Kindern erheblich. Fremdsprachen wie Englisch werden ab der dritten Klasse unterrichtet, jedoch ohne entsprechende Ausbildung der Lehrpersonen.

Unterricht in Grossklassen

Aufgrund des Platzmangels müssen meist mehrere Klassenstufen in einem Schulzimmer unterrichtet werden. Da das Lehrpersonal keine Ausbildung im Bereich Mehrstufenklassen hat, wird der Unterricht erschwert. Durch die mangelnde Infrastruktur gestalten sich viele Aufgaben schwerer als nötig, so zum Beispiel das Produzieren von Arbeitsmaterialen.

Gross und klein profitieren

Diesen Problemen wirkt das Projekt «Hochwertige Bildung für Kinder aus ethnischen Minderheiten in der Provinz Bokeo» entgegen. Es zielt darauf ab, Kindern aus ländlichen und abgelegenen Regionen verbesserten Zugang zu qualitativer Bildung zu ermöglichen. So lernen Lehrpersonen beispielsweise, wie sie Kinder unterrichten können, die eine andere Sprache als Lao sprechen, sodass alle die gleiche Chance haben, am Unterricht teilzunehmen. Die Ausbildung des Lehrpersonals basiert auf drei Schwerpunkten. Einerseits sollen kindzentrierte Lehrmethoden geschult werden. Mit diesen Methoden erhalten Kinder auch kulturelle Kompetenzen, Umweltbewusstsein und handwerkliche Fähigkeiten. Andererseits werden die Lehrpersonen für Mehrklassenunterricht weitergebildet. Und: Der Lehrplan wird an die Lernbedürfnisse der lokalen Kinder angepasst. So können die Lernenden von einer auf die Umstände angepassten Bildung profitieren.
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Viele Kinder linguistischer Minderheiten wie der siebenjährige Chaiher (Bildmitte) profitieren davon, dass die Unterrichtssprache Lao als Zweitsprache in den Schulplan integriert wird.