Kinder sind die Zukunft jedes Landes
04.09.2020 - 13:17 | Manuel WalderMoldawien ist ein Land, das von arbeitsbedingter Migration geprägt ist. Darunter leiden Kinder am meisten. Das Projekt, das letzten August gestartet ist, zielt darauf ab, Kindern die nötige Unterstützung zu bieten, damit sie eine erfolgreiche Zukunft haben können.

«Ich wünsche mir, dass wir alle ehrgeizigen Ziele, die wir uns für das Projekt gesetzt haben, erreichen und so das Leben dieser Kinder verbessern können.»
Argine Nahapetyan – Programmverantwortliche Südosteuropa
Mehr Integration für bessere Chancen in der Zukunft
Das Hauptziel des Projektes ist, zurückgelassene Kinder in die Gesellschaft zu integrieren. Es wird darauf hingearbeitet, ihnen bessere Lebenschancen und Beschäftigungsmöglichkeiten zu verschaffen. Sie haben keine Eltern, die ihnen Ratschlägen für ihre Zukunft geben können. Deshalb ist es dringend nötig, dass sie nicht auf sich alleine gestellt sind. Dieses Ziel wird auf drei verschiedenen Ebenen angegangen. Auf der individuellen Ebene konzentriert sich das Projekt darauf, Kinder psychologisch zu unterstützen und ihnen dadurch zu helfen, Beziehungen zu Gleichaltrigen und sonstigen Personen aufbauen zu können. Verlustängste und Misstrauen sind dabei grosse Hürden. Ausserdem spielt das Bildungsniveau eine entscheidende Rolle. Wenn es ihnen gelingt, ihre kognitiven, emotionalen, psychologischen und sozialen Fähigkeiten zu verbessern, ist das ein wichtiger Schritt. Diese Fähigkeiten helfen ihnen, Altes zu verarbeiten und Neuem offener zu begegnen. Auf institutioneller Ebene konzentrieren sich die Massnahmen darauf, Lehrpersonen der zuständigen lokalen Institutionen in ihren Fähigkeiten zu stärken. Die Lehrkräfte erhalten Schulungen, wie mit Kindern auf pädagogischer und psychosozialer Ebene umgegangen werden soll. Dazu gehört auch, dass Erziehungsberechtigte für ihre Rolle als Pflichtträger sensibilisiert werden. Sie sollen die Kinder in ihrem täglichen Leben besser unterstützen können. Auf politischer Ebene zielt das Projekt darauf ab, die sektorübergreifende Zusammenarbeit zu stärken. Kurz gesagt sollen das Bildungsministerium, das Ministerium für Arbeit, soziale Sicherheit und Familie sowie der Dienst für psychologische Unterstützung Hand in Hand arbeiten und so einen nachhaltigen Nutzen schaffen.
Nationale Tragödie
Die grosse Anzahl der zurückgelassenen Kinder wird in Moldawien als nationale Tragödie bezeichnet und hat zur Einführung der neuen Terminologie der Sozialwaisen geführt. Einem Bericht aus dem Jahr 2013 zufolge erreichte die Zahl der Mädchen und Jungen offiziell 50 000, inoffiziell wird jedoch von 100 000 berichtet. In den letzten Jahren hat die Migration enorm zugenommen. Deshalb wirft diese Problematik einen Schatten auf die Zukunft Moldawiens. Denn Kinder sind die Zukunft jedes Landes.