Jordan ist ein interessierter Knabe, der gerne seinem Vater im Garten hilft. Mit ihm unterhält er sich auf Mazedonisch. Damit gehört er in seiner Heimatstadt Tetovo zur Minderheit – der grösste Teil dort spricht albanisch. Zwischen den beiden Ethnien herrschen immer noch Konflikte und Diskriminierung. Auch in Jordans Schule machte sich dies bemerkbar. Der Unterricht wurde streng nach Sprachen getrennt, und die Albaner sowie Mazedonier blieben je unter sich. Dadurch fand zwischen den Bevölkerungsgruppen kein Austausch statt.
«Ich habe gelernt, anderen Personen gegenüber Respekt zu zeigen.»
Jordan, 12 – Schüler in Tetovo
Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi will diese Trennung aufheben. In Jordans Schule hat sie dies bereits geschafft. Unter anderem wurden dort gemischter Unterricht und gemeinsame Freizeitaktivitäten eingeführt. Im Freundeskreis des 12-Jährigen sind inzwischen Kinder unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen. «Am liebsten spiele ich mit ihnen Fussball oder Basketball», erklärt Jordan. Denn auf dem Spielfeld sind alle gleich, und die Sprache spielt keine Rolle mehr.