Alison lebt in Los Naranjes, einer abgelegenen Gemeinde in El Salvador. In ihrer Schule findet der Unterricht im Mehrklassensystem statt, jedoch fehlt dem Lehrpersonal die erforderliche pädagogische Ausbildung dafür. Dank der Unterstützung engagierter Lehrpersonen werden die Kinderbesonders im Lesen gefördert.
Normalerweise tritt Alison den 20-minütigen Schulweg allein an. Doch an manchen Tagen, so am ersten Schultag nach den Sommerferien, begleitet ihre Mutter die Neunjährige. Heute steht Lesen auf dem Stundenplan. Nach dem gemeinsamen Lesen in der Klasse rennen die Kinder los in die Lernecke. Hier darf sich Alison ein Buch aussuchen und selbst darin lesen. Wenn ihr das Buch gefällt, darf sie es nach dem Unterricht mit nach Hause nehmen.
Bücher und Rechenspiele
Um die Lese- und Mathematikfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler im Departement Chalatenango zu verbessern, haben die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi und die lokale Partnerorganisation Lernecken in den Schulen eingerichtet. Hier finden die Kinder Bücher für alle Lesestufen und zahlreiche Spiele, um das Rechnen und logische Denken zu üben. Die Lernecken sind mit Druckern ausgestattet, sodass das Lernmaterial von den Lehrpersonen ausgedruckt werden kann.
Hochwertiger Mehrklassenunterricht
Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi legt grossen Wert darauf, die Schulen nicht nur mit angemessener Ausstattung zu versehen, sondern auch die Weiterbildung von Lehrpersonen und Schulleiter*innen zu fördern, Zudem entwickeln wir pädagogische Strategien zur Förderung des Leseverständnisses und des logischen Denkens der Kinder. Ein weiterer Schwerpunkt unseres Projektes besteht darin, Schulen bei der Stärkung von Schülerkomitees und Schülervertretungen mit einem geschlechtsspezifischen Ansatz zu unterstützen. Besondere Aufmerksamkeit widmen wir der Verbesserung des Mehrklassenunterrichts, da aufgrund der abgelegenen Lage der Gemeinden in Chalatenango die meisten Schulen nicht genügend Kinder und Lehrkräfte pro Stufe haben.
Nach der Schule packt Alison ihr Buch in den Schulranzen und geht nach Hause. Nun stehen Hausaufgaben an. Hierfür hat ihr Vater im Esszimmer eigens für seine Tochter eine Ecke mit Tisch und Stuhl eingerichtet. «Die Hausaufgaben habe ich aber immer schnell erledigt. Die sind nicht so schwierig», sagt die Drittklässlerin. Ob sie heute Abend nochmals dazu kommt, in ihrem Buch zu lesen, weiss sie noch nicht. Denn nun steht erstmal Spielen auf dem Programm. Sie verabschiedet sich von ihren Eltern und eilt zu ihrer Nachbarin und Freundin Gimena. Alison, Gimena und Gimenas Schwester spielen Verstecken.
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