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Lehrerin lachend
Projekte Schweiz

Der dritte, aber nicht der letzte Besuch

Marianne Nitsche war als Kind zweimal in einem Austauschprojekt im Kinderdorf Pestalozzi. Heute ist sie Lehrerin und mit ihrer Klasse für eine Themenprojektwoche in Trogen.

Die Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse der Primarschule Laubegg in Winterthur sind begeistert von der Themenprojektwoche im Kinderdorf Pestalozzi. So wie es ihre Lehrerin damals war, als sie als Kind selbst zweimal an Projektwochen im Kinderdorf teilnahm. Diese Aufenthalte sind ihr in so guter Erinnerung geblieben, dass sie diese Möglichkeit auch ihren Schüler*innen bieten wollte.

Besonders glücklich ist Marianne Nitsche darüber, dass sie ihre Vorbereitung für diese Woche gering war, und dennoch konnte sie die Workshop-Themen mitgestalten. «So ergänzt die Woche optimal den regulären Schulunterricht – und ich, aber auch die Kinder, sind weniger gestresst.» Hier sei es völlig in Ordnung, wenn man für eine Aufgabe mal zehn Minuten länger benötige. Die Schüler*innen lernen sehr viel, doch in einem anderen Kontext, mit anderen Strukturen. Sie haben viel Zeit zum Spielen, untereinander und mit Gruppen aus anderen Schulen und Ländern. Sie holen ihr Essen selbst in der Küche ab und essen dann alle gemeinsam am Tisch. Auch Teambuilding-Übungen stehen auf dem Programm – etwas, wofür Marianne Nitsche im Unterricht kaum Kapazitäten hat.

Lehrerin im Austausch mit Schüler*innen
Marianne Nitsche im Austausch mit ihren Schüler*innen

Neben dem Teambuilding sind die Themen Identität und Kinderrechte wichtige Bestandteile der Workshops in dieser Woche. Die Schüler*innen setzen sich intensiv mit Fragen wie «Was sind Kinderrechte?», «Welche Rechte habe ich?» und «Welches Kinderrecht ist mir persönlich am wichtigsten?» auseinander. Im Workshop zur Identität lernen die Sechstklässler*innen sich selbst besser kennen. «Wer bin ich?» und «Was ist meine Komfortzone?» Nach den Workshops haben die Schüler*innen Zeit zum Entspannen und Abschalten. Beim Klettern in der Spinnerei, beim Musikhören neben dem Lagerfeuer im Jugendtreff oder während des gemeinsamen Wanderausflugs.

«Soeben haben mir die Kinder gesagt, sie würden am liebsten nochmals eine Woche hierbleiben», erzählt die Lehrerin. «Als ich sie gefragt habe, ob sie denn ihre Eltern nicht vermissen, meinten sie, sie könnten sie ja am Wochenende kurz besuchen und danach wieder hierherkommen.» Marianne Nitsche lächelt, denn auch sie ist sich sicher: Dies war nicht ihr letzter Besuch im Kinderdorf Pestalozzi.