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Unsere Hilfe in Moldawien geht weiter

Aufgrund der anhaltenden Kriegssituation in der Ukraine geht unser Nothilfeprojekt in Moldawien in eine zweite Phase. Mit dem Projekt unterstützen wir geflüchtete Ukrainer*innen in Moldawien. Unser besonderes Augenmerk liegt auf der Bildung der Kinder und Jugendlichen.

Das Nothilfeprojekt in Moldawien, das das Kinderdorf Pestalozzi im vergangenen Jahr innert kürzester Zeit auf die Beine gestellt hat, geht in eine neue Phase. Da der Krieg in der Ukraine anhält, flüchten noch immer zahlreiche Personen. Hauptsächlich sind es Frauen und Kinder. Viele von ihnen zieht es ins Nachbarland Moldawien. Für die Mehrheit ist Moldawien nur ein Durchgangsland auf dem Weg nach Westeuropa. Andere bleiben länger dort. Zurzeit leben mehr als 100'000 Ukrainer*innen in Moldawien, was rund vier Prozent der moldawischen Bevölkerung ausmacht.

Diese Personen unterstützen wir in neun Gemeinden. Nachdem das Kinderdorf Pestalozzi die erste Phase des Projekts direkt implementiert hat, wurde für die zweite Phase ein Projektpartner an Bord geholt. Educational Center Pro Didactica (ECPD) ist eine langjährige lokale Partnerorganisation mit viel Erfahrung in der Umsetzung von Bildungsprojekten in Moldawien.

Als die erste Phase des Projekts Ende 2022 auslief, war in der Ukraine noch keine Besserung der Situation in Aussicht. Daher haben wir eine zweite Phase geplant. Die Bedarfsanalyse ergab, dass die Bedürfnisse der Geflüchteten nach wie vor hoch sind, insbesondere im Bereich Bildung. Viele Eltern erhalten unzureichende Beratungsdienste und Informationen über die Bildungseinrichtungen und Einschulungsmöglichkeiten. Kinder, die eine Schule in Moldawien besuchen, werden von Lehrpersonen kaum individuell betreut oder können aufgrund der ihnen fremden Unterrichtssprache Rumänisch nicht gut folgen. Schüler*innen, die via Fernunterricht an ukrainischen Schulstunden teilnehmen, haben zu wenig Platz oder nicht die nötigen Geräte. Geflüchtete Roma-Kinder sind oftmals weder in der Ukraine noch in Moldawien in eine Schule eingeschrieben.

Um diese Probleme zu beheben, setzen wir in der zweiten Projektphase gemeinsam mit unserer Partnerorganisation ECPD neue Massnahmen um:

  • Wir richten digitale Lernzentren ein, wo die Kinder und Jugendlichen aus 9 Gemeinden dem ukrainischen Online-Unterricht folgen und selbständig lernen können.
  • Wir rüsten die Kinder und Jugendlichen mit IT- und weiterem Schulmaterial aus.
  • Wir bilden Lehrpersonen weiter, indem wir ihnen aufzeigen, wie sie Flüchtlingskindern individuelle Unterstützung bieten können.
  • Die geschulten Lehrkräfte organisieren Lektionen zu interkultureller Bildung und friedlichem Zusammenleben sowie ausserschulische Aktivitäten.
  • Wir organisieren Rumänischunterricht für die ukrainischen Kinder, um sie in der Integration zu unterstützen.
  • Wir entwickeln die Kapazitäten der lokalen Behörden, um Familien und Kinder in allen Bereichen zu unterstützen, einschliesslich Bildung und Einschulung. Spezifisch unterstützen wir die lokalen Behörden darin, Meetings mit Roma-Eltern zu organisieren und diese über die Lernmöglichkeiten ihrer Kinder zu informieren. Wir stellen sicher, dass Schüler*innen das nötige Schulmaterial besitzen und bieten, wo nötig, Nachhilfeunterricht an.
  • Lokalisierung: Wir entwickeln die Kapazitäten der lokalen Akteure wie Schulen, Lehrer*innen und lokalen Behörden, um ihre Verantwortung im Bereich der Flüchtlingsunterstützung und des Flüchtlingsschutzes wahrzunehmen.

Auch die psychologische Hilfe durch Fachpersonal wird fortgesetzt. Dadurch erhalten Kinder und Jugendliche hochwertige Unterstützung in der Bewältigung traumatischer Kriegs- und Fluchterfahrungen. Da die Befriedigung der Grundbedürfnisse nach wie vor eine der Herausforderungen für die Flüchtlinge darstellt, stellt das Projekt auch Bons für Lebensmittel, Kleidung und Schuhe, Medikamente und Hygieneartikel für Geflüchtete zur Verfügung. Wir versorgen die Aufnahmezentren mit Elektrogeräten und Haushaltsgegenständen, um die Grundbedürfnisse der dort untergebrachten Familien decken zu können. Das Projekt wird durch die Glückskette mitfinanziert.