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Vision Inklusion

15 757 der Kinder und Jugendlichen, die wir 2023 durch unsere Projekte in Moldawien, Serbien und Nordmazedonien erreichten, verbesserten ihre schulischen Fähigkeiten. Die Bevölkerung in diesen Regionen ist gekennzeichnet von vielfältigen Kulturen und Ethnien. Kinder aus Minderheiten oder mit besonderen Bedürfnissen geraten rasch an den Rand der Gesellschaft. Dies können wir durch unsere Projekte ändern, wie das Beispiel von Andi zeigt.

Andi Muharemi, ein zwölfjähriger Junge mit Downsyndrom, betritt jeden Morgen strahlend das Schulzimmer. Andi ist bestens in die Regelschule in Tetovo inkludiert und damit ein Vorbild für die Situation aller Kinder mit besonderen Bedürfnissen in Nordmazedonien. Sie sollen in der Schule nicht nur einen Platz finden, sondern
in ihrer Persönlichkeit aufblühen können. Dazu muss das Bildungssystem an die Bedürfnisse der Kinder angepasst werden – von Lehrerausbildungen über Unterstützungsstrukturen bis hin zur Infrastruktur. In Nordmazedonien unterstützen wir Schulen und Lehrpersonen in diesem Prozess. So tragen wir gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation «Open the Windows» dazu bei, dass die Kinderrechtskonvention und das Übereinkommen der UNO über die Rechte von Menschen mit Behinderungen durchgesetzt werden.

Andis Eltern haben sich früh für die Inklusion ihres Sohnes eingesetzt. Bereits seit dem Kindergarten besucht er reguläre Schulklassen. Seine Mutter erinnert sich: «Von Beginn an haben wir dafür gekämpft, dass Andi in eine Regelschule kommt. Wir wollten, dass er dazugehört.» Dank der Unterstützung durch unser Projekt ist Andis schulische Inklusion gelungen. Durch die fortgebildeten Lehrkräfte und das inklusive Umfeld fühlt er sich zugehörig. Andi konnte seine schulischen Leistungen steigern, was auch seine Zukunftsaussichten verbessert. In der Gemeinschaft ist Andi ebenfalls ein geschätztes Mitglied. Er spielt mit den Nachbarskindern Fussball, trainiert im Fitnessstudio und tut alles lieber, als zu Hause zu sein. Heute gilt die Familie als Vorzeigebeispiel im Dorf.

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Im Schulunterricht wird Andi von seinem persönlichen pädagogischen Assistenten begleitet. Jeton Mustafi adaptiert den Schulstoff auf die Bedürfnisse des Jungen und begleitet ihn in den meisten Lektionen. Wie er Andi optimal unterstützen kann, hat er durch unser Projekt gelernt. Auch Andis bester Freund Omar steht ihm stets zur Seite und unterstützt ihn wenn nötig. Leider profitieren noch nicht alle Kinder mit sonderpädagogischem Bedarf von so einem Umfeld. Der Mangel an pädagogischen Hilfskräften und die oft unzureichende Ausbildung stellen in Nordmazedonien grosse Herausforderungen dar. Um jedem Kind die Unterstützung zu geben, die es benötigt, engagieren wir uns für die Weiterbildung von Lehrpersonen, Heilpädagog*innen und pädagogischen Assistent*innen.

Unser Ziel ist klar: eine Welt, in der jedes Kind, so wie Andi, Zugang zu einer Bildung hat, die seine individuellen Stärken fördert und es ihm ermöglicht, sein volles Potenzial zu entfalten. Durch unsere Arbeit hoffen wir, einen bleibenden Beitrag zu einem Bildungssystem zu leisten, in dem Vielfalt gefeiert und jedes Kind wertgeschätzt wird.

Das Programm wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA, mitunterstützt.