Susana Gonzales ist die einzige Lehrerin an der «Ana Patricia Nieto», einer winzigen Community School in Guerisne im Herzen von Honduras. Hier können die Schüler*innen von Ojojona täglich für kurze Zeit ihre Sorgen vergessen, lachen, plaudern und lernen.
Der zweistündige Arbeitsweg, den sie je nach Witterung und Strassenverhältnissen zu Fuss, mit dem Mototaxi oder dem Bus zurücklegt, hätte sie anfangs fast davon abgehalten, den Job anzunehmen. Doch heute gibt es nichts, was sie lieber tun würde, als ihren Schülerinnen und Schülern diese Oase zum Lernen und Entdecken zu bieten. Susana legt grossen Wert auf Inklusion und kämpft damit gegen gesellschaftliche Normen in einem Land, in dem ethnische Minderheiten, Kinder mit Beeinträchtigung und Mädchen oft vom Unterricht ausgeschlossen sind.
Das Tragen von Schuluniform und Schuhen ist für ihre Kinder freiwillig. «Ich möchte, dass sich alle gleich fühlen», sagt Susana, die selbst aus armen Verhältnissen stammt. Ihr Monatsgehalt deckt kaum die Fahrtkosten zur Arbeit, doch die Berufung als Lehrerin ist stärker als ihre finanzielle Not.
In einem Workshop unserer Partnerorganisation AyO lernte Susana neue Methoden und Ressourcen kennen, die ihr helfen, den Unterricht für die verschiedenen Altersgruppen spannend zu gestalten. Dazu gehört die «Resilienz-Toolbox», eine Sammlung von 120 Aktivitäten zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und des Sicherheitsgefühls der Schüler*innen. «Die Toolbox ist grossartig», schwärmt Susana, auch wenn sie nicht immer alle benötigten Bastelmaterialien zur Hand hat.
Unsere Projekte bringen qualitativ hochwertige Bildung in benachteiligte Gemeinden wie Ojojona. Mit innovativen Bildungsstrategien und -instrumenten, die speziell auf ländliche Gegebenheiten zugeschnitten sind, schaffen wir für Kinder ein sicheres und gewaltfreies Lernumfeld. «Nichts ist unmöglich», sagt Susana mit beeindruckendem Optimismus, obwohl sie sich der gewaltigen Herausforderungen bewusst ist. Alles, was sie sich wünscht, sind neue Druckerpatronen und farbiges Papier.
Help
The programme is supported by the Swiss Agency for Development and Cooperation SDC, Federal Department of Foreign Affairs FDFA.