Am 4. Juli 2025 organisierte das Länderbüro der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi in Äthiopien einen eintägigen Multi-Stakeholder-Dialog zum Thema Recht auf hochwertige Bildung für Kinder, mit besonderem Fokus auf Mädchen und Jungen, die von Notlagen betroffen sind.
An dem Workshop nahmen 16 Vertreter*innen verschiedener Interessengruppen teil, darunter Regierungsbeamt*innen, vor allem aus dem Bildungsministerium, sowie zivilgesellschaftliche Organisationen (CSOs) wie Plan International, World Vision, Edukans, Concern Worldwide, Geneva Global, SOS-Kinderdorf und eine UN-Organisation (UNICEF). Ebenfalls beteiligt waren bestehende und potenzielle neue Partner*innen der Stiftung, die sich gemeinsam für den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung und den Schutz von Kindern in Krisensituationen einsetzen.

Im Mittelpunkt der Diskussion standen unter anderem fehlende Leitlinien und Ressourcen für Bildung in Notlagen, die unzureichende Berücksichtigung vertriebener Kinder auf politischer Ebene sowie mangelnde Koordination zwischen staatlichen Stellen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Auch der Einsatz von Schulen als Notunterkünfte, der Mangel an Lehrkräften und das Fehlen psychosozialer Unterstützung für betroffene Kinder wurden intensiv diskutiert.

Der Workshop war der erste seiner Art in Äthiopien: Politische Entscheidungsträger*innen und wichtige Akteure aus dem Bildungs- und humanitären Bereich kamen auf nationaler Ebene zusammen, um offen über dringende Fragen zu sprechen.
Die Teilnehmenden betonten dabei, wie wichtig es ist, Bildung in Notlagen verbindlich in nationale Bildungspläne aufzunehmen, die Zusammenarbeit aller Beteiligten zu stärken und Lehrpersonen gezielt auf den Umgang mit Krisensituationen vorzubereiten. Nur durch gemeinsames Handeln kann sichergestellt werden, dass auch in schwierigen Krisenzeiten kein Kind zurückzulassen wird.