Kopfhörer auf, Mikro an – und sofort mittendrin sein. Für die Jugendlichen der Oberstufe Schötz wurde die Radioprojektwoche in Trogen zu einer einzigartigen Gelegenheit, ihre Stimme zu finden und gestärkt mit neuen Perspektiven in ihre berufliche Zukunft zu starten.
Die Jugendlichen erwartete eine besondere Radioprojektwoche im Kinderdorf. Eine Zeit, in der sie sich intensiv mit Themen wie Identität, gegenseitigem Respekt und ihren Zukunftsvorstellungen nach der Schule beschäftigten.
Ziel der Woche war es, den Jugendlichen einen Rucksack voller Erfahrungen mitzugeben. Am Abzweiger in einen neuen Lebensabschnitt setzten sich die Teilnehmenden intensiv mit Fragen auseinander wie: Wo stehe ich heute? Wohin möchte ich gehen? Wie erreiche ich meine Ziele?

Zwischen Mikrofon und Selbstreflexion
Spannende Workshops und persönliche Gespräche gaben ihnen Raum, ihre Gedanken zu äussern und ihre eigenen Sendungen zu gestalten. Sie recherchierten, diskutierten und planten gemeinsam Radioinhalte. Die Jugendlichen lernten nicht nur, die Inhalte und Themen kritisch zu hinterfragen, sondern setzten sich auch intensiv mit ihrem eigenen Denken und Handeln auseinander.
Ein persönlicher Brief, den die Jugendlichen an ihr zukünftiges Ich verfassten und später per Post erhielten, wird zum schriftlichen Impuls: eine bleibende Erinnerung daran, was sie hinter sich lassen und welche Haltungen, Ziele oder Werte sie auf ihren weiteren Lebensweg mitnehmen wollen.
«Erst durch die Radioprojektwoche habe ich gesehen, wie viel Arbeit wirklich hinter einer Sendung steckt. Für mich war es eine gute Übung zum Sprechen, weil ich sonst eher still bin. Dabei habe ich Selbstbewusstsein gewonnen.»
Live-Momente, die verändern
Die Höhepunkte der Woche waren die Momente, in denen es ernst wurde: Kopfhörer auf, tief durchatmen – und live auf Sendung gehen. Alessio erinnert sich: «Erst durch die Radioprojektwoche habe ich gesehen, wie viel Arbeit wirklich hinter einer Sendung steckt. Für mich war es eine gute Übung zum Sprechen, weil ich sonst eher still bin. Dabei habe ich Selbstbewusstsein gewonnen.»
Die Möglichkeit, sich über die eigene Stimme auszudrücken und gehört zu werden, war für viele eine neue Erfahrung. Für Kaya war die Woche sogar wegweisend: «Ich glaube, dass die Arbeit beim Radio und das Auf-Sendung-Gehen etwas für mich ist.»

Stärke entdecken und Grenzen sprengen
Ein besonders eindrücklicher Moment der Woche war die sogenannte Breakthrough-Übung: Die Jugendlichen sollten ein Holzbrett mit der Faust zerschlagen – ein kraftvolles Symbol dafür, innere Blockaden zu überwinden und eigene Grenzen zu durchbrechen.
Dabei wurde Amelie bewusst: «Wenn ich an mich selbst glaube, kann ich alles erreichen. Mit Selbstbewusstsein und Willen kann mich nichts stoppen.» Auch Alessio hatte zunächst Zweifel: «Ich war richtig aufgeregt und dachte nicht, dass ich das schaffe. Aber mit der Erklärung und dem Glauben an mich selbst hat es am Ende funktioniert.»
«Wenn ich an mich selbst glaube, kann ich alles erreichen. Mit Selbstbewusstsein und Willen kann mich nichts stoppen.»
Die Übung hat gezeigt: Es braucht Mut und Überwindung, um eigene Grenzen zu verschieben. Doch wer entschlossen ist und an sich selbst glaubt, kann aus Herausforderungen echte Erfolgserlebnisse machen.
Genau diesen Mut erforderte es, sich vor das Mikrofon zu setzen und die eigenen Gedanken zu teilen. In diesem Moment ging es um mehr als nur um Technik oder Text – es ging darum, sich zu zeigen und Stellung zu beziehen.
Die Jugendlichen haben nicht nur ihre Stimme gefunden, sondern auch die Erkenntnis, dass ihre Stimme Teil ihrer Zukunft sein darf: laut, klar und selbstbestimmt. Die Radioprojektwoche im Kinderdorf Pestalozzi war somit mehr als nur ein Aufenthalt ausserhalb des Klassenzimmers: Sie war eine Reise zu sich selbst, in Richtung Zukunft – und ein persönliches Erlebnis, das Spuren hinterliess.