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Radioprojekt Hünenberg powerup radio Kinderdorf Pestalozzi
Projekte Schweiz

Auf einer Wellenlänge

Was entsteht, wenn aus einem Radioprojekt weit mehr wird als nur eine Sendung? Das Schulhaus Eichmatt in Hünenberg machte es vor und verwandelte den Pausenplatz in ein lebendiges Quartierfest. Schüler*innen, Eltern, Geschwister und Lehrpersonen kamen zusammen, um zu feiern, zuzuhören und mitzuwirken. Auch ein bekanntes Gesicht der Schweizer Musikszene mischte sich unter die Gäste und sorgte für leuchtende Augen auf dem Pausenplatz.

Donnerstagabend, April 2025, 18 Uhr. Der Radiobus des powerup_radio sendet live vom Pausenplatz des Schulhaus Eichmatt in Hünenberg. Dieses füllt sich zunehmend, denn rund 300 Menschen machen das Radioprojekt «Eichmagic» an diesem Abend zu einem bunten Quartierfest. Bei strahlendem Frühlingswetter feierte die Zuger Primarschule den gelungenen Abschluss des Schulradios mit einem grossen Fest – ein echtes Highlight für die gesamte Schulgemeinschaft.

Unter dem Motto «Dini Stimm» gestalteten Kinder vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse aktiv mit. Während fünf Projekttagen produzierten und moderierten sie eigene Beiträge und gingen damit live auf Sendung. Zwischen News zum aktuellen Weltgeschehen, Reisetipps, Wetterprognosen, Interviews, Strassenumfragen und lieben Grüssen an Mama und Papa, blieb stets genug Zeit für die Lieblingslieder der Kinder. 

Radioprojekt Hünenberg powerup radio Kinderdorf Pestalozzi

«Ein voller Erfolg», findet Schulleiterin Yvonne Jaggy, noch bevor der Pausenplatz sich füllte. Der Projektwoche seien intensive Vorbereitungen vorausgegangen. Umso schöner sei es nun, deren Ergebnisse jetzt sehen bzw. hören zu können. «Schon zur ersten Sendung hatten wir Publikum vor Ort, das vor dem Radiobus gespannt lauschte», so Jaggy. Das eigens für die Radiowoche ins Leben gerufene Radio Café, das täglich zwei Stunden geöffnet hatte, zog zusätzliche Besucher*innen an. «All das bringt Menschen zusammen.»

Nicht nur: Die Radioprojekte fördern wichtige Kompetenzen wie das Selbstbewusstsein, interkulturelle Sensibilität und den bewussten Umgang mit Medien. Es stärkt das Gemeinschaftsgefühl, fördert ein respektvolles Miteinander und regt zum kritischen Denken sowie zur aktiven Mitbestimmung an. Kreativität und die Fähigkeit zur klaren, selbstbestimmten Kommunikation werden gezielt geschult.

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Kleine Reporter*innen, grosse Namen

Planen, produzieren, kreativ sein: Die Schüler*innen gestalteten die Beiträge entlang jener Themen, die sie im Schulunterricht beschäftigten, und lernten dabei, Wissen altersgerecht zu vermitteln. Während die Jüngsten aus dem Kindergarten erste Erfahrungen im freien Sprechen und gezielten Mitteilen sammelten – sei es ganz grundsätzlich oder auf Knopfdruck –, wagten sich die Fünft- und Sechstklässler*innen bereits an Schnittprogramme und Audiosoftware.

«Das Ziel von «Dini Stimm» es, den Kindern einen inhaltlichen Freiraum und echte Mitbestimmung zu ermöglichen – damit sie nicht nur aktiv partizipieren, sondern sich auch in ihrer kritischen und reflektierten Selbstbestimmung entfalten können», erklärt Jaggy die Wahl der Inhalte. Im Mittelpunkt standen die Art und Weise, wie sich die Kinder ausdrücken konnten mit ihren eigenen Worten, Ideen und Formen. Deshalb auch «Dini Stimm». Die Inhalte orientieren sich dabei an den Zielen und Vorgaben des Lehrplans 21, insbesondere in den Bereichen Ethik, Kinderrechte, Diskriminierung, Toleranz und Gesellschaft. 

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In den Radioprojekten sorgen bekannte Gesichter immer wieder für kleine Höhepunkte in den Sendungen. An dem besagten Donnerstag war einer von ihnen Chris Filter, Schlagzeuger der erfolgreichen Schweizer Band «HECHT». Geduldig stellte er sich den Fragen der jüngsten Reporter*innen aus dem Kindergarten. «Was war dein schönstes Erlebnis mit der Band?» «Was ist dein grösster Wunsch?» Mit einem bunten Fragekatalog entlockten die Kinder ihren Gästen persönliche Einblicke und machten die Geschichten hinter den Stimmen auf eindrucksvolle Weise hörbar.

«Radio bietet eine einzigartige Möglichkeit, Musik und Medienkompetenz miteinander zu verbinden. Es eröffnet den Kindern nicht nur den Zugang zur Welt der Musik, sondern auch zu den Werkzeugen, mit denen sie ihre eigene Stimme finden und Gehör verschaffen können.»

Chris Filter, Schlagzeuger von HECHT

Wo Stimmen verbinden

Mit viel Engagement gelang es dem Schulhaus Eichmatt, das Radioprojekt weit über die Sendungen und den Stundenplan hinaus zum Erlebnis für die gesamte Schulgemeinschaft zu machen. Dank der tatkräftigen Unterstützung der Eltern, die die Sendungen täglich vor Ort verfolgten, dem Radio Café und dem Einsatz der Kinder und Lehrpersonen wurde das Projekt «Eichmagic» zu einer gelungenen Verbindung zwischen der digitalen Radiowelt und dem analogen Schulalltag.

«Ein Projekt wie dieses ist Beziehungspflege auf ganz vielen Ebenen», bringt es Haggi auf den Punkt. Die Wirkung der Radiowoche, so die Schulleiterin, ging weit über enthusiastische Kinder, stolze Eltern und zufriedene Lehrpersonen hinaus. Sie schuf echte Verbindungsmomente: Zahlreiche Familien lauschten nicht nur gespannt den Sendungen, sondern kamen an dem milden Frühlingsabend im Schulhaus Eichmatt zusammen – und sorgten dort, abseits der Radiowellen, für eine magische Atmosphäre. 

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Nicht zuletzt lernen die Kinder und Jugendlichen, Medien verantwortungsvoll zu nutzen und durch diese respektvoll miteinander zu kommunizieren. Sie erfahren, dass Ihre Meinung zählt und werden ermutigt, ihre Ideen und Ansichten zu platzieren. Sich bewusst auszudrücken und zu artikulieren, fördert ihre Fähigkeit, sich in einer vielfältigen Gesellschaft konstruktiv einzubringen. Der gelungene Abschluss in Hünenberg zeigte eindrucksvoll, wie viel Energie, Kreativität und Gemeinschaft in den Radioprojekten vom powerup_radio steckt, und wie Schulprojekte echte Verbindungen schaffen können.

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