Teilnehmende des European Youth Forum Trogen (EYFT) verbringen eine Woche im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen. Nach dieser Zeit ist das Projekt jedoch nicht vorbei: Die Jugendlichen werden zu Changemaker*innen in ihrem eigenen Umfeld und tragen ihre Erfahrungen weiter, beispielsweise in Workshops für andere Jugendliche. Und für manche bleibt die Zeit im Kinderdorf ein nachhaltig prägendes Erlebnis.
Im März 2025 kamen mehr als 120 Jugendliche aus neun Ländern Europas nach Trogen, lebten gemeinsam in den Häusern des Kinderdorfes und nahmen an Workshops zu aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit, Frieden, Konfliktlösung oder Medienbildung teil. Zudem planten sie für die Zeit nach dem EYFT eigene Aktionen in ihrem Umfeld, um auch andere Jugendliche für die Themen zu sensibilisieren.

Sensibilisierung und Upcycling
Die Schülerinnen und Schüler der Delegation der Türkei boten beispielsweise Workshops zu «How to reduce fake news» sowie «Diskriminierung und Vorurteile» an und leisteten damit einen wichtigen Beitrag zur Medienbildung und zum friedlichen Zusammenleben an ihrer Schule.
Zudem setzten sie ein Upcycling-Projekt um, in dem sie aus alten Autoreifen und Seilen Sitzmöbel für den Gemeinschaftsraum der Schule bauten und sich damit nicht nur selbst für Veränderungen in ihrem Umfeld einsetzten, sondern zugleich auf Ressourcenschonung aufmerksam machten.

Nachhaltige Veränderungen und die Macht der Jugend
Wie nachhaltig die Teilnahme an einem Austauschprojekt in Trogen wirkt, wollte die Delegation aus Ungarn herausfinden und sammelte Zitate und Erinnerungen von ehemaligen Teilnehmenden ihrer Schule.
Szilas, Teilnehmer im Jahr 2024, beschrieb sich vor dem EYFT als zurückhaltenden Menschen und unsicher, sich auf andere einzulassen oder Gespräche zu beginnen. Das Projekt veränderte dies nachhaltig.
«Eine Woche in einer neuen Umgebung mit verschiedenen Menschen und Situationen ermöglichte es mir, offener und selbstbewusster in sozialen Interaktionen zu werden.»

Und Dóra der Delegation 2017 schätzte das Projekt als mehr als nur einen schulischen Austausch. Die Vielfalt der Gruppe und der Standpunkte erweiterten ihren Horizont und hinterliessen ein Gefühl der Weltbürgerschaft.
«Das Projekt betont die Bedeutung des Zuhörens, der Zusammenarbeit und der Macht der Jugend bei der Bewältigung sozialer Herausforderungen weltweit.»
Was mit einer internationalen Begegnung beginnt, wächst oft weit über die Projektwoche hinaus: Junge Menschen lernen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, ihre Stimmen zu erheben und ihr Umfeld aktiv zu gestalten. Sie setzen Veränderungen in Gang – an ihren Schulen, in ihren Gemeinschaften und oft auch in sich selbst und auf ihrem Lebensweg.
Die Erfahrungen in Trogen zeigen, dass die Jugend nicht nur Trägerin von Hoffnung ist, sondern konkrete Antworten auf globale Herausforderungen bietet. Damit wird das European Youth Forum Trogen zu einem Katalysator für nachhaltigen Wandel – nicht als kurzfristiger Event, sondern als langfristiger Impuls für eine solidarischere, friedlichere und bewusstere Zukunft.