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UNESCO ehrt Kinderdorf Pestalozzi

Das historische Kinderdorfmagazin «Freundschaft» ist offiziell UNESCO-Weltdokumentenerbe. Zwischen 1950 und 1992 hielten die Kinder und Jugendlichen des Kinderdorfes in der Zeitschrift «Freundschaft» ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle fest. Die Auszeichnung als «Memory of the World» würdigt die historische, kulturelle und emotionale Bedeutung dieser einzigartigen Zeitzeugnisse.

Der Exekutivrat der Weltkulturorganisation hat im April 2025 das Magazin «Freundschaft» in das internationale UNESCO-Register «Memory of the World» aufgenommen. Das Weltdokumentenerbe vereint Buchbestände, Handschriften, Partituren, Bild-, Ton- und Filmaufnahmen von aussergewöhnlichem Wert für die Menschheitsgeschichte. Die internationale Sammlung zählt über 500 Einträge.

Freundschaft Kinderdorf Pestalozzi Weltdokumentenerbe UNESCO
Die Erstausgabe des Kinderdorfmagazins «Freundschaft» ist UNESCO Weltdokumentenerbe.

Von den Anfängen nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu den 1990er Jahren bot die Zeitschrift «Freundschaft» den Kindern im Kinderdorf Pestalozzi eine besondere Möglichkeit, ihre Gedanken, Gefühle und Erlebnisse auszudrücken. Viele der Zeichnungen und Texte, die dort veröffentlicht wurden, spiegeln die Erfahrungen der Kriegs- und Sozialwaisen wider. In ihren Bildern und Worten verarbeiteten sie ihre Traumata, Ängste und Hoffnungen und gaben uns einen einzigartigen Einblick in ihre Lebensrealitäten.

Das Magazin, von Gründer Walter Robert Corti ins Leben gerufen, fand weit über die Grenzen des Kinderdorfes hinaus Beachtung.Es half entscheidend mit, die Geschichten dieser Kinder sichtbar zu machen und ihre Perspektiven verständlich zu machen. Noch heute bleibt «Freundschaft» ein starkes Symbol für den interkulturellen Austausch und das Verständnis zwischen verschiedenen Generationen.

Walter Robert Corti
Für Walter Robert Corti ging 1950 ein grosser Wunsch in Erfüllung: Die erste Ausgabe der «Freundschaft» ging in den Druck.

Heute umfasst das Archiv der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi rund 10 000 bis 15 000 Zeichnungen, Fotografien, Filme, Schriften und Alltagsgegenstände. Dieses kulturelle Gedächtnis dokumentiert das Leben von Kindern aus über 20 Nationen, von der Gründung 1946 bis in die Gegenwart. Seit 2018 wird dieser wertvolle Bestand digitalisiert und wissenschaftlich erschlossen.

Die Anerkennung durch die UNESCO ist eine eindrucksvolle Bestätigung der Bedeutung dieses einzigartigen Erbes. Es erinnert uns daran, dass die Geschichten der Kinder von damals auch heute noch gehört werden müssen.

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